Geschäftsreise in Texas, Hotel direkt am See, Sonne, milde Temperaturen und zwei Stunden Zeit nach Feierabend – wenn du wie ich leidenschaftlicher Angler bist, brauchst du nicht lange zu überlegen. Die Reiserute liegt griffbereit im Koffer, die Ködertasche ist mit allem ausgestattet, was das Bass-Angler-Herz höherschlagen lässt. Meinen erste Session auf Bass am Lake Woodlands hätte besser nicht laufen können.

Warum der Lake Woodlands ideal zum Bass Angeln ist

Der Lake Woodlands liegt im Herzen der gleichnamigen Stadt „The Woodlands“ nördlich von Houston. Der künstlich angelegte See bietet nicht nur Naherholung für Einheimische, sondern ist auch ein unterschätztes Ziel für Angler, die es auf Largemouth Bass abgesehen haben. Mit seinen rund 80 Hektar Wasserfläche, flachen Buchten, Wasserpflanzen und strukturreichem Ufer ist der See ideal zum Uferangeln – besonders im Frühjahr, wenn die Barsche zum Laichen in seichte Bereiche ziehen.

Im April ist das Wetter typisch texanisch: sonnig, mild, wenig Wind. Genau die Bedingungen, bei denen Schwarzbarsche in Wallungen kommen. Sie verlassen die tieferen Gewässerbereiche und suchen flache Uferbereiche auf – perfekt für alle, die vom Ufer aus angeln und keine Lust haben, ein Boot zu mieten oder sich um komplizierte Spots Gedanken zu machen.

Der Plan: Zwei Stunden sein Glück versuchen nach einem anstrengenden Arbeitstag

Ich war an diesem Abend ziemlich aufgeregt. Nicht nur, weil ich noch nie richtig auf Bass geangelt habe, sondern auch, weil ich das Gewässer nicht kannte. Aber ich wusste: Die Bedingungen sind gut. Das Wasser war zwar relativ trüb und damit eher zumindest nicht gut zum Sichtangeln. Aber die Fische sollten zumindest in Ufernähe sein und ich habe die passenden Köder dabei. In meiner Reiseködertasche: Chatter Bait, Crankbaits, Wobbler, Creature Baits – allesamt auf Schwarzbarsch abgestimmt. Keine Experimente, sondern bewährte Klassiker.

Mein erster Spot: eine seichte Bucht im nördlichen Teil des Sees. Wenig Vegetation, klare Kante zwischen Flachwasser und tieferem Bereich. Genau das Terrain, wo Bass jetzt unterwegs sein müssten. Ich entscheide mich für einen Chatter Bait der Marke Gunki – ein Köder aus einer Odtertüte von Hecht und Barsch, den ich schon lange mal testen wollte.

Der erste Biss: Ein Volltreffer mit dem Chatter Bait

Es dauert keine zehn Würfe. Ich fische den Chatter Bait parallel zum Ufer, halte die Rute leicht schräg und führe ihn in mittlerem Tempo durchs Wasser. Dann passiert’s: Direkt an der Uferkante knallt ein Bass auf den Köder. Kein Zupfen, kein Zögern – ein klarer, harter Einschlag. Ich setze den Anhieb, die Rute biegt sich ordentlich durch. Der Fisch zieht kurz Richtung tieferes Wasser, aber nach ein paar Sekunden ist klar: Der ist sicher gehakt.

Ich bin überglücklich. Mein erster Schwarzbarsch – ausgerechnet im Lake Woodlands, auf einem spontanen Feierabend-Trip. Der Fisch ist schön gezeichnet, kampfstark und für einen Uferfang definitiv ein respektabler Einstieg. Ich lasse ihn nach einem kurzen Foto wieder schwimmen und grinse wie ein Honigkuchenpferd. Genau solche Momente machen das Bass Angeln so besonders.

Spotwechsel, Köderwechsel – die Suche nach dem zweiten Fisch

Ich fische weiter die Uferlinie entlang. Immer wieder werfe ich parallel zum Ufer, variiere das Tempo, spiele mit kurzen Stopps. Aber nach dem ersten Fisch bleibt es ruhig. Also Köderwechsel. Ich teste Wobbler, lasse einen Creature Bait über den Grund hüpfen, versuche es mit aggressiven Crankbaits. Nichts.

Aber ich gebe nicht auf. Die Sonne steht mittlerweile tief, die Dämmerung setzt langsam ein – oft die beste Zeit für Bass. Ich kehre zurück zur ursprünglichen Stelle, greife zu einem Crank Bait der Marke Nays und mache ein paar letzte Würfe. Und tatsächlich: Wieder ein harter Biss. Wieder ein Bass. Und wieder direkt vor meinen Füßen. Der zweite Fisch des Abends ist etwas größer, geht aggressiver zur Sache – und liefert den perfekten Abschluss für diesen ersten Kurztrip.

Fazit: Spontan, effektiv und garantiert nicht das letzte Mal

Der Abend am Lake Woodlands war für mich mehr als nur ein Zeitvertreib nach Feierabend. Es war mein Einstieg ins Bass Angeln – mit allem, was dazugehört: Nervosität, Neugier, Überraschung und Erfolg. Der See hat sich als echtes Uferangler-Paradies entpuppt. Kein großes Gerät, kein Boot, keine langen Anfahrten – einfach Rute schnappen, Köder einhängen und loslegen.

Und das Beste: Ich habe jetzt Blut geleckt. In den nächsten Tagen werde ich sicher nochmal rausgehen, vielleicht früh morgens oder an einem weiteren milden Abend. Vielleicht probiere ich dann andere Uferbereiche oder experimentiere mehr mit den Ködern. Aber eines ist sicher: Bass Angeln im Lake Woodlands hat für mich gerade erst angefangen.

Tipps für deinen eigenen Trip zum Lake Woodlands

Wenn du in Texas bist – geschäftlich oder privat – und Lust auf unkompliziertes Angeln hast, dann ist der Lake Woodlands ein echter Geheimtipp. Hier ein paar praktische Hinweise:

Zugang: Der See ist öffentlich zugänglich. Rund um den Northshore Park oder entlang der Woodlands Waterway gibt es viele Stellen zum Uferangeln. Lizenz: In Texas brauchst du eine gültige Angel-Lizenz. Die bekommst du unkompliziert online über die Website des Texas Parks and Wildlife Department. Beste Zeit: Frühjahr bis Frühsommer ist top, vor allem April bis Juni. In dieser Zeit laichen die Barsche und halten sich in den flachen Uferbereichen auf. Ausrüstung: Eine mittelharte Spinnrute, 10–15 lbs Fluorocarbon oder Geflecht mit Vorfach reichen völlig aus. Die Fische sind nicht extrem groß, aber kampfstark. Köderempfehlung: Chatter Baits, Crankbaits, Softbaits mit Action – gerade in trüben oder strukturreichen Bereichen extrem effektiv.

Fun Fact zur Region

The Woodlands ist nicht nur ein Vorort von Houston, sondern auch eine der am besten geplanten Communities in den USA. Mit über 200 Kilometern an Wander- und Radwegen, vielen Parks und kleinen Seen ist die Gegend ein perfekter Ort für Outdoor-Fans. Neben dem Angeln kannst du hier auch Kajak fahren, joggen oder einfach durch die Natur spazieren. Und danach? Ab in eines der vielen BBQ-Restaurants oder Craft-Bier-Bars. Willkommen in Texas.

Wenn du also das nächste Mal auf Geschäftsreise bist oder einen Roadtrip durch Texas planst, denk an deine Reiserute. Vielleicht wartet dein erster Bass nur ein paar Schritte vom Hotel entfernt – genau wie bei mir. Bass Angeln im Lake Woodlands lohnt sich. Versprochen.

Wenn du Fragen hast oder mehr Tipps zum Angeln in Texas brauchst, schreib mir gerne. Ich werde in den nächsten Tagen sicher noch mehr Spots rund um Houston ausprobieren – und natürlich berichten. Tight lines!

Von Philipp

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