Seit meinem ersten erfolgreichen Abend am Lake Woodlands hat sich einiges getan. Ich war inzwischen mehrere Male dort – morgens vor der Arbeit oder abends kurz vor Sonnenuntergang. Und was soll ich sagen: Ich konnte jedes Mal wenigsten einen Bass fangen. Das ist mehr als ich mir meinen kühnsten Träumen vorgestellt habe.

Aber heute hatte ich mir eine spezielle Herausforderung gestellt. Ich hatte mir vorgenommen, eine Angeltechnik gezielt zu üben, mit der ich bisher kaum Erfahrung hatte: das Angeln mit Creature Baits – also mit Gummiködern, die Krebse oder andere Kleintiere imitieren. Diese Methode gilt als eine der effektivsten beim Schwarzbarschangeln. Und nachdem ich mit Crankbaits und Chatter Baits schon mehrfach erfolgreich war, wollte ich wissen: Was geht mit Creature Baits im Lake Woodlands? Ein besseres Gewässer, um eine neue Technik zu testen konnte es kaum geben.

Das Ziel: Creature Baits meistern

Creature Baits sind Köder, die optisch nicht immer eindeutig wirken – mal sehen sie wie Krebse aus, mal wie Insektenlarven oder einfach nur wie etwas, das man als Bass am liebsten sofort verschlingen möchte. Die Führung ist eher subtil: langsam, nah am Grund, mit vielen Pausen und kurzen Zupfern. Ganz anders als die aggressiv laufenden Crankbaits, mit denen ich bisher gefischt hatte.

Heute wählte ich einen Krebs-Imitat von Nays in der Farbe “Galaxy” – ein dunkler Köder mit Glitzereffekten, ideal für klares bis leicht getrübtes Wasser. Die Bedingungen waren semi-perfekt, würde ich sagen: milde Temperaturen, leichter Wind, eingetrübtes Wasser und – wie ich mittlerweile weiß – die beste Zeit des Tages: kurz vor Sonnenuntergang.

Der Start: Geduld lernen

Die ersten Würfe waren vielversprechend. Ich ließ den Köder absinken, hob ihn leicht an, ließ ihn wieder fallen. Ich war fokussiert – und trotzdem kam der erste Biss unerwartet. Und ich verpennte ihn. Kein Anhieb, kein Fisch. Nur ein kurzer Ruck in der Rute.

Wenige Minuten später – zweiter Biss. Gleiche Stelle, gleiche Reaktion von mir: zu spät. Ich musste mir eingestehen, dass die Bisserkennung bzw. Parrierung bei dieser Technik wohl wirklich schwieriger ist. Die Bisse kommen oft zaghaft, eher wie ein kurzes Gewicht am Ende der Schnur. Kein typischer Einschlag wie beim Crankbait. Also: Konzentration hochfahren, Rutenspitze beobachten, Finger an der Schnur.

Der Durchbruch: Der erste Fang mit Creature Baits

Dann kam der dritte Biss. Dieses Mal war ich bereit. Ich spürte das Gewicht, hob die Rute an, setzte den Anhieb – und der Fisch hing. Ein richtig guter Bass! Nach einem kurzen, intensiven Drill landete ich meinen bisher größten Schwarzbarsch aus dem Lake Woodlands: knapp 50 cm lang, kräftig, bulliger Kopf. Der Moment, auf den ich gewartet hatte.

Der nächste Wurf? Gleich der nächste Fisch. Wieder ein stabiler Bass, sauber gehakt, ebenfalls auf den Galaxy-Krebs. Ich war im Flow.

Viele Bisse, viel gelernt

Was dann folgte, war der vielleicht spannendste Angelabend meiner bisherigen Reise. Ich bekam unzählige Bisse, viele davon aber extrem vorsichtig. Die Bass waren definitiv in Fresslaune – aber auch vorsichtig. Ich vermute, sie prüften den Köder und spuckten ihn schnell wieder aus, wenn nichts passte.

Ich musste mich also richtig reinknien, um die Bisse zu erkennen und rechtzeitig zu reagieren. An einer Stelle, nur wenige Meter weiter, konnte ich dann zwei weitere schöne Bass landen – Nummer 3 und Nummer 4 für diesen Abend. Jeder Fisch ein Highlight.

Fazit: Übung zahlt sich aus

Am Ende des Abends hatte ich vier dicke Bass auf dem Konto – alle innerhalb von etwa zwei Stunden, alle auf den gleichen Creature Bait. Und wenn ich ehrlich bin: Mit etwas mehr Erfahrung in der Bisserkennung wären locker zehn Fische drin gewesen.

Aber darum ging es mir gar nicht. Ziel war, mit Creature Baits klarzukommen. Und das hat geklappt – besser, als ich gedacht hätte. Der Galaxy-Krebs von Nays hat geliefert, und ich habe gelernt, wie feinfühlig diese Art des Angelns ist.

Tipp für dein nächstes Bass-Abenteuer am Lake Woodlands

Wenn du mal selbst mit Creature Baits am Lake Woodlands angeln willst, hier ein paar Learnings aus meinem Abend:

  1. Timing: Die letzten zwei Stunden vor Sonnenuntergang sind Gold wert.
  2. Köderwahl: Dunkle Farben mit Glitzer haben bei klarem Wasser super funktioniert.
  3. Technik: Langsam führen, oft pausieren, Kontakt zum Köder halten.
  4. Bisse erkennen: Finger an der Schnur, Rutenspitze im Blick. Viele Bisse sind nur ein kurzes „Gewicht“.
  5. Nicht hektisch werden: Wenn du den Biss verpasst, bleib ruhig. Die Bass beißen oft mehrmals.

Bass Angeln im Lake Woodlands – besser als gedacht

Der Lake Woodlands hat sich als echtes Bass-Revier entpuppt, gerade für spontane Trips nach Feierabend oder früh am Morgen.

Mit jedem Angelausflug lerne ich dazu – über das Gewässer, die Fische und meine eigene Technik. Und genau das macht Bass Angeln im Lake Woodlands für mich so besonders: Es ist unkompliziert, überraschend effektiv und immer wieder anders.

Ich freue mich schon auf den nächsten Abend. Mal sehen, welcher Köder dann rockt. Vielleicht ist es ja Zeit für einen Topwater-Köder – aber das ist eine andere Geschichte.

Du willst in Texas angeln? Dann pack deine Reiserute ein, hol dir eine Angel-Lizenz und probier den Lake Woodlands aus. Die Chancen stehen gut, dass du – genau wie ich – nach zwei Stunden mit einem fetten Grinsen zurück ins Hotel läufst.

Tight lines!

Von Philipp

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